Kommt die Gemeinschaftsverpflegung dank der aktuellen Corona-Lockerungen wieder in Schwung oder sorgen anhaltendes Homeoffice und Kurzarbeit aufgrund von Lieferengpässen weiterhin für schwache Umsätze bei den Gastronomen?

Die Hoffnung, bald wieder Gäste in den Betriebsrestaurants und Mensen begrüßen zu dürfen, ist groß und die Umsätze werden sicherlich steigen – nicht zuletzt, weil viele Betreiber der Betriebsrestaurants die Zeit genutzt haben, um die Digitalisierung bei sich voranzutreiben. Doch ein „Vor-Corona“-Niveau zu erreichen, wird schwer und die Herausforderungen, vor denen die Gemeinschaftsverpflegung steht, sind hoch.

Aktuelle Herausforderungen in der Gemeinschaftsverpflegung

Eines der größten Probleme ist aktuell das veränderte Kundenverhalten: Hybride Arbeitszeitmodelle und Homeoffice machen die Kunden kaum erreichbar. Stattdessen boomen Lieferdienste oder Kochbox-Anbieter – obwohl die Verpflegung aus dem Betriebsrestaurant nicht nur frischer, sondern in der Regel sogar billiger ist. Im Gegensatz dazu steht die Problematik der Nachhaltigkeit: Viele Lieferdienste nutzen noch Einwegverpackungen und produzieren dementsprechend Müll – gerade dies will der Gast von heute aber vermeiden. Zudem werden umfassende Nachhaltigkeitskonzepte erwartet: nicht nur Müllvermeidung, sondern auch ein Angebot an regionalen und fleischlosen Menülinien, Bio-Qualität bis zum möglichst neutralen CO2-Abdruck. Zudem hat die Corona-Pandemie kontaktlose und mobile Bezahlvorgänge alltagstauglicher gemacht: Immer mehr Kunden nutzen diese Bezahlform und erwarten sie auch in modernen Gemeinschaftsverpflegungen. Dem gegenüber steht der Personalmangel: In vielen Betriebsrestaurants fehlt es schlicht an Mitarbeitern, die neuen Kundenansprüche zu erfüllen. Laut DEHOGA gab es von 2019 zu 2021 einen Beschäftigtenrückgang von 15,4 % in der Sparte „Caterer / sonstige Verpflegungsdienstleister.“ Was können Betreiber von Gemeinschaftsverpflegungen also tun, um langfristig am Markt bestehen zu können?

13. S&F WEBING

Gemeinschaftsverpflegungen braucht neue Konzepte

Die Verpflegungskonzepte der Zukunft setzen sich aus drei Säulen zusammen: Planbarkeit, Verbindlichkeit sowie Full Service am Gast!
Die verschiedenen Arbeitszeitmodelle erschweren es Gastronomen zunehmend, Auslastungen, Warenbestellungen und Ressourceneinsatz zu planen. Zu lösen ist das Problem über Vorbestellungen. Durch diese können Gastronomen Bedarfe besser einschätzen und nicht nur hinsichtlich der Warenbestellungen, sondern auch im Hinblick auf den Personaleinsatz entsprechend planen. Besser abschätzbare Bestellungen erlauben zudem eine bedarfsgerechtere Produktion und damit die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Der Vorteil für die Kunden: Sie haben eine Garantie, dass sie auch wirklich das Bestellte bekommen. Die Vorbestellungen ermöglichen den Gastronomen zusätzlich, Lieferungen an den Kunden (nach Hause oder an den Arbeitsplatz) zu planen und umzusetzen.

Die zweite Säule – Verbindlichkeit – gibt der ersten die Sicherheit: Dank mobile Payment. Denn nur die verbindliche Zahlung der Vorbestellung gibt dem Gastronomen die benötigte Sicherheit über verkaufte Gerichte. Moderne Apps für die Gemeinschaftsverpflegung verbinden inzwischen problemlos Vorbestellfunktionen und In-App-Payment: Die Anbindung an ein Payment-Portal erlaubt die sichere Zahlung mittels SEPA-Überweisung, Visa/Mastercard, PayPal oder Lohn&Gehalt. Dadurch können Kunden völlig orts- und zeitunabhängig Bestellungen tätigen und bezahlen – ganz ohne lange Warteschlangen.

Mit der dritten Säule – Full Service am Gast – beschreitet die Gemeinschaftsverpflegung neue Wege: Lange waren die Begriffe „Gemeinschaftsverpflegung“ oder „Kantine“ negativ geprägt und nur schwer mit klassischen Restaurantbesuchen in Einklang zu bringen. Das Image hat sich zwar verbessert, jedoch muss das Kundenerlebnis noch stärker in den Fokus gerückt werden. Vermeidung langer Warteschlangen, angenehmes Ambiente, frische Speisen, Top-Service – das gilt es sich auf die Fahne zu schreiben, um seinen Gästen eine bestmögliche, erholsame Pause zum Wohlfühlen zu bieten. Unterstützung erfahren Gastronomen durch innovative Lösungen: Vorbestellungen sowie In-App-Payment reduzieren Wartezeiten und QR-Code gesteuerte Check-ins durch den Gast sorgen für garantiert frische Speisen bei der Abholung. In Zukunft werden zudem Serviceroboter in der Gemeinschaftsverpflegung Einzug halten: BellaBot unterstützt beim Servieren der Speisen, Holabot dagegen wurde speziell für das Abräumen von Geschirr konzipiert. Beide Serviceroboter entlasten Mitarbeiter bei täglichen Aufgaben und steigern gleichzeitig die Servicequalität.

Fazit: App schafft eindeutige Mehrwerte für Verpflegungskonzepte der Zukunft

Eine App für die Gemeinschaftsverpflegung ist für viele mittlerweile unumgänglich, um den veränderten Kundenansprüchen gerecht zu werden und sich den aktuellen Herausforderungen zu stellen. Unterschiedliche Module erweitern den Funktionsumfang und erlauben bedarfsgerechte Lösungen. Dazu zählt unter anderem die Anbindung an Mehrwegsysteme, Integration von Bestellvorgängen über Verpflegungsautomaten, um eine gesunde 24/7 Verpflegung sicherzustellen, Anbindung an Kundenfrequenzmesser, um die Auslastung der Restaurants in Echtzeit darzustellen sowie unterschiedliche Tools, um die Kundenzufriedenheit sowie -bindung zu erhöhen – zum Beispiel durch Umfragen, Feedbackfunktionen oder Rabattaktionen.
Auch wenn auf den ersten Blick die Herausforderungen, vor denen die Gemeinschaftsverpflegung steht, unüberwindbar erscheinen: Marktfähige und erprobte Lösungen gibt es bereits.